Beidweiler

(Broadcasting Center Europe, RTL-Group)23.08.2013: Wenige Kilometer östlich des Senderstandortes Junglinster entstand Anfang der 1970er Jahre eine neue Langwellensendeanlage mit 3 abgespannten, 290 m hohen Stahlfachwerkmasten. Die Strahlungsrichtung ist mit der Anlage in Junglinster identisch – das Maximum des Antennendiagramms ist nach 227 Grad gerichtet. Alle drei Masten tragen so genannte „Überwurfreusen“ – diese strahlenden Drähte, sechs Stück pro Mast, sind die eigentlichen Sendeantennen. Sie werden mit Distanzhaltern in einigem Abstand zum Mast von der Spitze zum Boden – ihre Speisung erfolgt am Boden. Durch diese Konstruktion ersparten sich die Konstrukteure den aufwändigen Fußpunktisolator des Stahlfachwerkmastes. Im Jahr 1972 nahm der Sender seinen Betrieb mit zunächst 1.400 kW auf – 1974 wurde die Sendeleistung auf 2.000 kW verstärkt. Damit war der Sender Beidweiler zeitweise einer der stärksten Langwellensender der Welt. Im Jahr 2011 wurde eine neue Sendeanlage installiert. Der volltransistorisierte Sender von „Transradio Sendersysteme Berlin“ hat eine Leistung von 1.500 kW. Zu Beginn des Sendebetriebs wurde am Standort Beidweiler die aus Junglinster übernommene Frequenz 233 kHz verwendet – von 1973/74 bis zum 1. Februar 1988 wurde dann auf der Frequenz 236 kHz das französischsprachige RTL-Programm ausgestrahlt – anschließend erfolgte aufgrund des neuen Wellenplans Genf 75 ein weiterer Wechsel auf die Frequenz 234 kHz. Update vom 17.10.2022: Im Sommer 2021 wurde die Sendeleistung deutlich reduziert. Tagsüber beträgt die Strahlungsleistung 750 kW, nachts nur noch 375 kW. Aus Energiespargründen ist vorgesehen, die Sendeanlage Beidweiler zum Jahreswechsel 2022/23 vollständig abzuschalten. Laut Betreiber geht es dabei um ein Einsparpotential von mehr als 6.000 Megawattstunden pro Jahr.


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