Höhbeck

(DFMG Deutsche Funkturm GmbH)25.01.2013: Diese großflächige Sendeanlage mit ehemals zwei, sehr hohen Stahlgittermasten diente zur Zeit der Trennung Deutschlands als Sende-/Empfangspunkt zweier Richtfunkstrecken nach Berlin-Frohnau und Berlin-Schäferberg. Vom Mast „Gartow 1“ (324m, Baujahr 1963) bestand eine Überhorizont-Richtfunkverbindung zu einer ähnlich gebauten Antennen-Anlage am Fernmeldeturm Berlin-Schäferberg. Hierzu wurden flächig angeordnete Yagi-Antennen verwendet. Der Überhorizont-Richtfunk war allerdings sehr störanfällig. Etwa 15 Jahre später errichtete die Deutsche Bundespost daher den Mast „Gartow 2“ (344 m, Baujahr 1977/1978). Mit ihm wurde eine Standard-Richtfunkverbindung zu einem ähnlich hohen Mast in Berlin-Frohnau möglich. In den 70er Jahren wurde zudem eine Richtfunkstrecke vom Höhbeck aus nach Ost-Berlin (Fernsehturm Alexanderplatz) eingerichtet. Diese Strecke verlief über den Fernsehturm Dequede in Sachsen-Anhalt. 1986 wurde zudem eine digitale Transitverbindung mit der DDR in Betrieb genommen. Hierbei wurden mehrere Relais-Stationen in Dequede, Rhinow und Pausin-Perwenitz genutzt. Außerdem wird vom Mast „Gartow 2“  der Deutschlandfunk Köln auf 102,2 MHz mit 94 kW abgestrahlt – auf dem Mast „Gartow 1“ befand sich ein GFK-Zylinder mit einer Sendeantenne für das ZDF (Kanal E21, 330kW), das NDR Fernsehen (Kanal E45, 440kW) und später auch für das RBB-Fernsehen (Kanal E35, 200kW). Die analoge TV-Abstrahlung wurde mit der Inbetriebnahme von DVB-T in der Region deaktiviert. Am 20. August 2009 wurde der funktionslos gewordene Mast „Gartow 1“ gesprengt. Ursprünglich war die Sprengung für die Silvesternacht 2008/2009 geplant, musste aufgrund der Asbest-Belastung dieser Anlage jedoch verschoben werden. Auf dem verbleibenden Mast „Gartow 2“ befindet sich in 325 m Höhe der höchste geschlossene Raum über dem Erdboden bei einem Bauwerk auf EU-Gebiet. Der Mast verfügt über einen Aufzug für sechs Personen sowie über eine Anlage, mit der in unterschiedlichen Höhen Windgeschwindigkeiten und -richtungen gemessen werden können. Diese Messanlage wird von der Technischen Universität Braunschweig betrieben. Theoretisch könnte der Mast „Gartow 2“ auch Antennen für die DVB-T-Ausstrahlung aufnehmen. Da jedoch andere Sendeanlagen in der Umgebung die Versorgung der Region übernommen haben, wurde dieser Ausbau nicht durchgeführt.



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