(Media Broadcast) – 02.02.2017: Am Standort Putbus wurde im Jahr 1960 ein 51 m hoher, selbststrahlender Stahlfachwerkmast mit kreuzförmiger Dachkapazität errichtet. Zunächst wurde das Programm „Radio DDR I“ ausgestrahlt – später in Frequenzteilung mit der „Ferienwelle“. Genutzt wurde zunächst die Frequenz 1052 kHz – nach Inkrafttreten des Genfer Wellenplanes wechselte der Sender auf die Frequenz 729 kHz mit einer Leistung von 5 kW. In den 1980er Jahren wurden an diesem Standort auch einige schwache UKW-Sender installiert, um vorwiegend die Insel Vilm versorgen zu können. Nach der Wende errichtete die Deutsche Telekom im nahegelegenen Garz eine leistungsstarke UKW- und TV-Sendeanlage, so dass der Standort Putbus für die UKW-Ausstrahlung nicht mehr genutzt wurde. Bis zum Jahr 1996 wurde jedoch noch das Programm NDR 4 auf Mittelwelle ausgestrahlt. Anschließend schrieb die Landesmedienanstalt die Frequenz für die Nutzung durch einen Privatsender aus – da der Gewinner der Ausschreibung an diesem Standort nie auf Sendung ging, wurde die Lizenz wieder entzogen. Bis zum Jahr 2001 rüstete die Deutsche Telekom den Standort für die Ausstrahlung im digitalen DRM-Modus um. Im Jahr 2001 fanden erste Tests statt. Zur Internationalen Funkausstellung 2003 ging der Deutschlandfunk im DRM-Modus auf der Frequenz 729 kHz (1 kW) auf Sendung. Später wurde der Deutschlandfunk durch DeutschlandRadio Kultur abgelöst, bevor auch dieser Sendebetrieb zum 1. Januar 2010 endete. Zum 1. Oktober 2010 suchte die Landesmedienanstalt einen Nachfolge-Nutzer für die Anlage. Da sich jedoch kein Interessent fand, wurde die gesamte Sendeanlage im Jahr 2012 demontiert. Damit verschwand der letzte Mittelwellensender in Mecklenburg-Vorpommern.